Zu Gast in der Jüdischen Gemeinde Heilbronn
Ein trüber Sonntagnachmittag im Januar...Mit einem herzlichen "Schalom" wurden die 40 Teilnehmer*innen im Jüdischen Zentrum Heilbronn von Frau Avital Toren begrüßt. Anstoß für diesen Besuch gab der vor drei Monaten verübte Anschlag in Halle. Für uns stellte sich verstärkt die Frage, mit welchen Herausforderungen unsere jüdischen Mitbürger*innen umgehen müssen und wie sie das schaffen.
Wie die Menschen im Alltag ihren jüdischen Glauben leben und umsetzen, das erzählte uns Frau Toren mit viel Witz und Humor. Denn die 613 rituellen und liturgischen Regeln der Thora (Wegweisung), z.B. die Speisegesetze, stellen Jüd*innen täglich vor neue Herausforderungen und erfordern Ideen zur Einhaltung und Umsetzung.
Bei koscherem Matzenessen (ungesäuertes Brot), Kuchen und Wein aus Israel erklärte Frau Toren die liturgischen Abläufe bei Festgottesdiensten oder am Schabbat und schilderte auch wichtige jüdische Feste z.B. Jom Kippur, Pessach oder das Chanukkafest. Am 22.Dezember 2019 leuchtete 8 Tage lang der 8-armige Chanukkaleuchter am Platz der ehemaligen Synagoge in Heilbronn. Dass er über die gesamte Zeit leuchten konnte und dieses Jahr unversehrt blieb, dafür war sie sehr dankbar.
Im Namen ihrer Gemeinde bedankte sich Frau Toren für unser Interesse und gab uns ihren großen, hoffnungsvollen Wunsch mit auf den Weg: "Lasst uns neugierig aufeinander bleiben, lasst uns miteinander reden und lasst uns dankbar sein für jeden Tag in Frieden!"
(Jutta Rupp-Wörner)